Anne
Geschäftsführerin und Designerin
anne@jukserei.dk
Anne war die allererste Angestellte von JUKSEREI. Gemeinsam mit Chanette hat sie JUKSEREI von einem kleinen Wohnzimmerprojekt in ein bekanntes Schmucklabel verwandelt. Inzwischen ist Anne, die ebenfalls Dänin ist, Geschäftsführerin bei JUKSEREI. Sie kümmert sich darum, dass vom Kreativprozess über Design und Logistik bis hin zum Kundenservice alles glatt läuft und das Qualitätsbewusstsein immer höchste Priorität hat. Durch ihren Background im Modebereich hat Anne ein feines Gespür für Farben und Texturen und shootet immer wieder umwerfende Sets für den JUKSEREI-Schmuck. Sie liebt die rosa Wände ihrer Wohnung und verbringt ihren Feierabend am liebsten mit einem Glas Rotwein, Smooth Jazz und dem Nähen von Seidenkimonos. Hier im Büro ist Anne so etwas wie die „Hüterin der guten Geschmacksnerven“. Sie organisiert den wöchentlichen Nachschub an hochwertigem Kaffee von Fjord, knusprigen Croissants und Sauerteigbrot von Albatross aus Kreuzberg.
Tipp für Berlin?
Ich wohne in Berlin-Neukölln, einem Kiez, der mich an den Teil Kopenhagens erinnert, in dem ich fast sechs Jahre lang gelebt habe. Mir gefällt der aufgeschlossene, junge und multikulturelle Geist, und ich fühle mich hier zu Hause. Wer Jazz mag und nach Neukölln kommt, sollte das Donau115 ausprobieren. In dieser Jazzbar, die kaum größer ist als ein Schuhkarton, finden regelmäßig intime Konzerte statt. Eine ideale Bühne für Nächte voller Rotwein und schönen Klängen.
Was ist Deine Verbindung zur Kreativität und was bedeutet sie für Dich?
Wenn es um visuelle Kreativität geht, dann sprechen wir von einem sehr persönlichen Ansatz, da man in erster Linie sich selbst und seine Denkweise preisgibt. Es ist beängstigend, herausfordernd, befriedigend, umwerfend und schön. Es regt mein Denken an. Es ist lehrreich und bescheiden. Mit zunehmendem Alter stelle ich auch fest, dass ich mehr Energie darauf verwende, den Raum und die Umgebung zu spüren, sowohl visuell als auch insbesondere die Lichtverhältnisse, Farben und Materialien. Ich nehme mehr Details wahr, darunter auch viele, die mich ablenken und meine Stimmung beeinflussen, was manchmal eine Herausforderung sein kann. Kreativität ist in meiner Denkweise und in meinem Beruf ein allgegenwärtiger Faktor. Es ist nicht immer eine visuelle Herausforderung, die kreativ gelöst werden muss, sondern der kreative Wandel und die Offenheit, über Alternativen nachzudenken und in der Lage zu sein, Fehler oder Probleme zu lösen. Wenn man kreativ über etwas nachdenkt, sind die Probleme schnell vergessen, denn manchmal ist die Alternative, die man findet, genauso gut oder sogar besser als das Original!
Wie verbringst Du Deine Sonntage in Berlin, um zu entspannen?
Die entspannendsten Sonntage beginnen äußerst ruhig mit einem Kaffee im Bett, begleitet von ruhigem Morgenjazz des dänischen Radiosenders DR Jazz. Wenn am Wochenende das Radio läuft und zwischen den Jazznoten dänische Stimmen zu hören sind, fühle ich mich absolut zu Hause und entspannt und habe das Gefühl, dass der Tag endlos ist. Morgens ruhigen Jazz im Radio zu hören, ist sehr befreiend, denn man kann nicht "vorspulen". Man lehnt sich einfach zurück, hört zu, lernt und genießt. Es folgen ein ausgiebiges Frühstück, lange Spaziergänge im ruhigen Berlin (da sonntags alles geschlossen ist) und schließlich späte Nachmittage in meiner Werkstatt.
Welche Musik hörst Du?
Last Dance: Total Eclipse Of The Heart – Bonnie Tyler
Auf dem Fahrrad: Tiny Dancer – Elton John
Zum Rotwein: Cocktail swing jazz, 20s jazz, 30s jazz
Aktuell: Tilted – Christine and The Queens
Morgens: Dreams – Fleetwood Mac
Zum Tanzen: It's My House – Diana Ross
90's: Stand By You – s.o.a.p.
Welches Album hast Du Dir zuletzt gekauft?
Ich habe meine beiden letzten CDs vor drei Jahren zur gleichen Zeit gekauft. Das war nach einem Jazzkonzert hinter einem roten Samtvorhang im Hinterzimmer einer dunklen Bar in Brooklyn. Das Konzert war der Hammer, französische Musik aus den 20er- bis 40er-Jahren, gespielt von coolen und talentierten lokalen Musikern. Der Raum war voll, es waren fast nur Frauen da (bis auf meinen Freund) und ich war völlig verzaubert vom Moment und der Umgebung. Deshalb musste ich sie unterstützen und kaufte beide CDs. Die Band heißt Les Chauds Lapins.
Ein täglicher Gedanke?
Ich habe die Hoffnung, dass Menschen in vielerlei Hinsicht langfristiger denken, vor allem, wenn es um den Konsum geht, und ein tieferes und wertvolleres Verständnis für Materialien und Handwerkskunst haben werden. Ich hoffe auch, dass das Interesse am Reparieren von Dingen ein Comeback feiert, anstatt zur Wegwerf- und Ersatzkultur zu tendieren.
Meistgetragener JUKSEREI-Schmuck?
Ich trage täglich jede Menge Schmuck von JUKSEREI. Meine derzeitigen Favoriten sind die ISLA Halskette und der ICON Ring, beides in Gold.